Der Begriff „Mobile First“ hat sich im Webdesign und der Entwicklung von Websites als wichtiger Grundsatz etabliert. Aber was genau steckt hinter dem Mobile-First-Ansatz? Im Wesentlichen geht es darum, eine optimierte Version einer Website oder eines Onlineshops zuerst für mobile Geräte zu erstellen, bevor sie für größere Bildschirme wie Desktops erweitert wird. Diese Strategie ist die Antwort auf den zunehmenden Trend, dass immer mehr Menschen das Internet über ihre Smartphones oder Tablets nutzen. Damit Sie also in der mobilen Welt auf Anhieb überzeugen, kommen Sie um eine responsive Website nicht herum.
In den frühen Tagen des Internets konzentrierte sich das Webdesign hauptsächlich auf Desktops. Damals war die Bandbreite gering, und die Ladegeschwindigkeit war aufgrund von Einwahlmodems sehr langsam. Websites mussten daher einfach und funktional gestaltet sein. Mit der Zeit verbesserte sich die Internetverbindung. DSL ermöglichte schnellere Downloads, was zu komplexeren und funktionsreicheren Websites führte. Während der Internetzugang zu Hause rasant voranschritt, entwickelte sich das mobile Internet parallel dazu.
Dieses wurde im Laufe der Zeit immer schneller. Mit der Einführung der vierten Mobilfunkgeneration LTE erreichte es eine neue Leistungsstufe. Heute surfen über 70 % der Internetnutzer in Deutschland mit ihrem Smartphone im Internet. Diese Entwicklung führte zu der Notwendigkeit, Websites für mobile Geräte zu optimieren. Mobile Versionen waren zunächst nur ein nachträglicher Gedanke. Mobile Webseiten konnten oft an einem „m.“ vor der Domain erkannt werden (z. B. m.example.com). Diese separaten mobilen Seiten führten jedoch häufig zu Problemen beim Webdesign und einer uneinheitlichen Benutzererfahrung.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, entwickelte sich das Responsive Design, bei dem das Layout einer Website sich automatisch an die Größe des verwendeten Bildschirms anpasst. Die Responsivität löste einige Probleme, führte jedoch nicht selten zu langen Ladezeiten und unendlichem Scrollen auf mobilen Geräten. Das Mobile First Prinzip setzt hier an und kehrt den Ansatz um: Das Design wird von Anfang an für mobile Geräte optimiert.
Interessant: Seit 2016 ist die „Mobile Friendliness“ (Mobilfähigkeit der Seite) ein Ranking-Faktor bei Google. Mittlerweile ist der mobile Index der primäre Google-Index. Die mobile Performance ist also maßgeblich dafür, wie gut Ihre Website in den Suchergebnissen abschneidet.
Beim Mobile First Webdesign beschränken Entwickler und Webdesigner das Konzept einer Website auf das Wesentliche. Dabei geht es unter anderem um folgende Fragen:
Das Mobile First Webdesign wird direkt für Smartphone-Bildschirme entworfen. Dies lässt keinen Raum für große Bilder oder Funktionen. Diese für das Smartphone optimierten Elemente werden dann umfassender auf der Desktop-version angeordnet. Auch der Quellcode wird reduziert. Bestimmte Funktionen wie JavaScript werden nicht immer im Mobile First Design berücksichtigt. Die Website selbst kann sofort in HTML5 programmiert werden.
Wenn Sie den Mobile First Ansatz verfolgen, profitieren Sie von vielen Vorteilen. Mobile First Design ist schlank und nutzerfreundlich – darüber freuen sich Ihre (potenziellen) Kunden. Aufgrund der Mobile First Indexierung durch Google stellen Sie mit einer optimierten Website oder einem Onlineshop zudem sicher, dass sie die Grundvoraussetzungen für ein gutes Ranking erfüllen. Die wichtigsten Vorteile im Überblick sind:
Mobile First Design stellt sicher, dass Websites von Anfang an für die mobile Nutzung optimiert sind. Dies ist besonders wichtig, da immer mehr Nutzer mit ihren Smartphones im Internet surfen.
Durch die Fokussierung auf das Wesentliche werden Websites schlanker und effizienter. Dies bedeutet schnellere Ladezeiten und eine bessere Benutzererfahrung.
Eine für mobile Geräte optimierte Website kann leichter an neue Entwicklungen angepasst und erweitert werden. Dies macht es einfacher, mit den sich ständig ändernden Anforderungen und Technologien Schritt zu halten.
Für Unternehmen ist Mobile-First von entscheidender Bedeutung. Immer mehr Menschen nutzen mobile Geräte, um auf Websites und Onlineshops zuzugreifen. Ein mobilfähiges Design kann den Unterschied ausmachen, ob ein potenzieller Kunde bleibt oder die Seite verlässt.
Erhöhte Reichweite: Da mobile Geräte eine größere Reichweite haben, ermöglicht das Mobile First Design den Zugang zu einer größeren Zielgruppe.
Höhere Kundenzufriedenheit: Eine positive Benutzererfahrung auf mobilen Geräten kann die Kundenzufriedenheit und -bindung erhöhen.
Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die ihre Websites und Onlineshops nach dem Mobile First Prinzip gestalten, haben einen Wettbewerbsvorteil gegenüber denen, die diesen Trend ignorieren.
Wie jede Entwicklung hat auch der Trend zu Mobile-First seine Kritiker. Ein häufiger Kritikpunkt ist, dass die Benutzererfahrung auf Desktops unter dem Mobile First Design leiden kann. Die Vereinfachung für mobile Geräte kann dazu führen, dass Desktop-Benutzer eine zu minimalistische und vereinfachte Version der Website erleben. Da Platz auf mobilen Bildschirmen begrenzt ist, müssen zudem Navigationsleisten oft versteckt werden. Dies kann die Benutzerfreundlichkeit auf Desktops beeinträchtigen, da Benutzer mehr Aufwand betreiben müssen, um gewünschte Informationen zu finden.
Alternative Ansätze wie User First Design oder Journey-Driven Design stellen das Benutzerverhalten in den Vordergrund des Webdesigns. Dabei wird auch berücksichtigt, dass Benutzer auf ihren Smartphones oder Tablets andere Inhalte konsumieren als auf dem Desktop.
Google hat die Bedeutung des Mobile First Ansatzes deutlich gemacht, indem es die Mobile Friendliness zu einem Ranking-Faktor erklärte und den mobilen Index zum primären Index machte. Dies bedeutet, dass Google die mobile Version einer Website durchsucht und indexiert, um die Suchergebnisse zu bestimmen. Mobile First Webdesign ist daher heute unverzichtbar für eine erfolgreiche SEO-Strategie.
Seit Google Mobile First Indexing eingeführt hat, ist die mobile Version einer Website entscheidend für die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Websites, die nicht mobilfreundlich sind, werden in den Suchergebnissen abgestraft. Der Mobile First Index SEO berücksichtigt speziell die mobile Ansicht und stellt sicher, dass Seiten für mobile Endgeräte optimiert sind.
Mit der zunehmenden Nutzung von Sprachsuche und der Bedeutung von Page Speed (Seitengeschwindigkeit) müssen Mobile First Websites diese Aspekte besonders berücksichtigen. Mobile First Design sollte darauf ausgerichtet sein, dass die Sprachsuche optimal unterstützt wird und die Ladezeiten so kurz wie möglich sind. Der Mobile First Ansatz hilft dabei, diese Punkte effizient zu integrieren, um eine bessere Nutzererfahrung auf mobilen Geräten zu gewährleisten.
Mobile First hat auch im Online-Marketing eine große Bedeutung. Eine mobile-optimierte Website kann die Conversion-Rate erhöhen und die Effektivität von Online-Marketing-Kampagnen steigern. Mobile First E-Commerce Websites sind darauf ausgelegt, eine nahtlose Einkaufserfahrung auf mobilen Geräten zu bieten, was häufig zu höheren Umsätzen führt.
Wie lässt sich nun das Mobile First Prinzip in die Praxis umsetzen? Angenommen, ein Webdesigner arbeitet an einer Website für ein Restaurant. Da der Designer den Mobile First Ansatz verfolgen muss, sollte er darüber nachdenken, was ein Benutzer von einer Restaurant-Website auf einem mobilen Endgerät erwartet. Die Mobile First Definition fordert eine Gestaltung, die sich primär an mobilen Nutzern orientiert. Der Fokus liegt auf den wichtigsten Informationen wie Betriebszeiten, Standort und Kontaktdaten, die auf mobilen Geräten schnell zugänglich sein sollten.
Für komplexe und mehrschichtige Designs gibt es einige Best Practices, die Webdesigner und UI/UX-Experten befolgen sollten, um den Mobile First Ansatz effektiv umzusetzen.
Inhaltliche Priorisierung: Die wichtigsten Inhalte müssen prominent platziert und leicht zugänglich sein. Dies erfordert eine sorgfältige Analyse und Priorisierung der Inhalte, um sicherzustellen, dass Mobile First Design den Nutzern den maximalen Nutzen bietet.
Intuitive Navigation: Die Navigation sollte einfach und intuitiv gestaltet sein. Dies kann durch den Einsatz von sogenannten Burger-Menüs und anderen Navigationslösungen erreicht werden, um die mobile Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.
Optimierung der Ladezeiten: Die Ladezeiten müssen durch die Minimierung von JavaScript, die Optimierung von Bildern und die Nutzung von Caching-Technologien verbessert werden. Mobile First CSS kann hier helfen, indem es speziell auf die Bedürfnisse mobiler Geräte abgestimmte Styles bietet.
Testen auf realen Geräten: Zuletzt sollte die Website auf verschiedenen realen Endgeräten getestet werden, um sicherzustellen, dass sie auf allen Plattformen optimal funktioniert.
Der Mobile First Ansatz ist unerlässlich für moderne Websites und Onlineshops. Unternehmen, die ihn verfolgen, können von einer verbesserten Benutzererfahrung, einer größeren Reichweite und besseren SEO-Ergebnissen profitieren. Allerdings ist die Umsetzung von Mobile First komplex und erfordert Fachwissen und Erfahrung. Eine Marketingagentur wie designverign kann Sie dabei unterstützen, eine erfolgreiche Mobile First Strategie zu entwickeln und umzusetzen, um den maximalen Nutzen aus diesem Ansatz zu ziehen.
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